Ich
habe die Photographie in diesem Blog auf s/w umgestellt, plötzlich
Sehnsucht nach der F.A.Z., die am 1. März 2007 zu meinem Bedauern
damit begonnen hatte, „die Farbrezeptoren ihrer Netzhaut zu
trainieren“, so wie sie vorher war.
Ich
lese nun zum zweiten Mal Brigitte Reimanns Tagebücher aus der
Hoy(erswerda)-Zeit, und in diesem Durchgang fällt mir die
verzweifelte und aggressive Note in ihrer Produktivität zum ersten
Mal deutlich auf – nicht daß es an solchen Momenten inhaltlich
ermangeln würde, wäre er nicht schon auf der Welt gewesen, hätte
man den Terminus man-eater für sie erfinden müssen, aber
bislang lösten diese Momente wohl auch in mir aus, was sie in vielen
Männern ausgelöst haben mag – einem wird es gelingen,
diese radikale Freiheit, sich zu nehmen und sich zu trennen,
langfristig festzuhalten, zu befriedigen und so befriedigt zu werden.
Schwer, als Gegenüber da nicht vom Schwindel befallen zu werden, wo
sie so ganz beim Anderen sein konnte:
„Heute
morgen ist Daniel aus dem Krankenhaus zurückgekommen, noch ein
bißchen matt und mit schlimmen Rückenschmerzen. Gestern hatte er
mir gesagt, er sei gründlich untersucht worden, sein Herz und seine
Lunge seien gesund. Als ich heute früh aufwachte, dachte ich froh
und erleichtert: Gott sei Dank, mein Herz und meine
Lunge sind gesund. Viel später erst wurde mir bewußt, daß es
Daniel betraf.“ (Ich bedaure nichts, S.195)
(Foto: Allenby/ HaCarmel in Tel Aviv)
(Foto: Allenby/ HaCarmel in Tel Aviv)
Tel-Aviv, Allenby/ HaCarmel |
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